ERLEBNIS HANSEMARKT DORTMUND

 

Ich erreiche um etwa 14:30 mit meinem zweirädigen Gefährt die Innenstadt von Dortmund. Zunächst stelle ich fest, dass jede Menge los ist. Ein richtiger Menschenandrang herrscht hier – vom Hansemarkt allerdings fehlt noch jede Spur. Ich steige ab und schnuppere erst einmal die ersten paar Atemzüge Dortmunder Stadtluft. Irgendetwas riecht hier anders, stelle ich nüchtern fest und mache mich auf den Weg zur Reinoldikirche.

 

 

Die Menschenansammlung wird von Schritt zu Schritt immer größer und man merkt, wie man langsam, aber sicher in die Nähe des Hansemarktes kommt. Ehe ich mich versehen habe, stehe ich auch schon vor dem ersten Stand. Blumen gibt es hier zu sehen, ein getrocknetes Blütenmeer auf Kränzen, zu Bouquets künstlerisch umgestaltet – wunderschön. Da knallt es. Ein dumpfer, markdurchdringender Knall – Kanonenfeuer. Das muss ich zuerst sehen, denke ich mir und bewege mich auf die Quelle des Geräusches zu. Ich komme an eine mit Fahnen und Bannern behangene Tribüne – die Show ist schon in vollem Gange. Zwei Ritter leisten sich ein Gefecht mit echten Schwertern, während im Lager neben dem Kampfplatz weitere Edelleute auf ihren Einsatz warten. Das Lagerfeuer brennt und das Holz knistert. Ab und zu trinkt einer von den Wartenden aus einem Eisenbecher, während nebenan Karten gespielt wird. So stelle ich mir das Mittelalter vor! Eisen schlägt an Eisen, es gibt ein helles, leicht reibendes Geräusch. Vor den Augen einer Heerschar von Zuschauern wird einer der Ritter geschlagen. „Touché“ hätte es jetzt geheißen, wären wir beim Fechten. Der Unterlegene ergibt sich – das Publikum applaudiert. Nun werden Kinder auf die Bühne gerufen – auch diese sollen sich im Schwertkampf beweisen. Während wieder die Schwerter gewetzt und aneinandergerasselt werden, verlasse ich die Tribüne – denn ich möchte noch den Rest des Hansemarktes sehen und die Zeit drängt.

 

Auf dem Rückweg treffe ich auf einen Mann, der behutsam einen Ofen mit nassem Lehm und Stroh bestreicht. Hand für Hand. Ich spreche ihn an und bitte ihn, doch für ein Foto die Seite zu wechseln. Lächelnd nimmt er meine Bitte an und ich mache ein Foto von ihm und dem Lehmofen. Im Innern brennt eine kleine Flamme und lässt den Lehm langsam trocknen. Das Knistern des Feuers vermischt sich mit dem Tosen des vorbeigehenden Publikums.

 

Auch ich wandere weiter, komme aber nicht weit und bleibe vor einem hölzernen Gebilde zum Stehen. Es sieht aus, als seien hier zwei überdimensionale Steuerräder aneinandergeschraubt worden, in der Mitte getrennt durch vier kleine Gondeln. Rechts und Links hiervon stehen zwei Männer in historischer Kluft und setzen das kleine Wunderwerk in Gang. Jetzt erst sehe ich, dass Kinder in den Gondeln sitzen – ein nostalgisches Kleinriesenrad! Ob man da nicht ins Schwitzen kommt und Muskelkater bekommt, möchte ich wissen. „Nein“, winkt einer der Beiden ab, die Gewichtsverteilung sei so verlagert, dass es kaum Kraft brauche, das Rad in Gang zu setzen. Bis zu 150 Kilo, fügt er hinzu, würde eine einzelne Gondel an Gewicht tragen können – ich schmunzle kurz, da ich mir vorstellen muss, wie ich mit meinen fast 100 Kilo in einer dieser Gondeln sitze und mich von den Beiden drehen lasse.

 

Ich bemerke, wie vereinzelt Menschen hinter der Nostalgieausgabe eines Riesenrades in einer engen Gasse verschwinden und beschließe ihnen zu folgen. Auf dem Weg dahin komme ich an einem Stand vorbei, an welchem frischer naturbelassener Apfelsaft gepresst wird. Natürlich gehe ich nicht daran vorbei, ohne hier mal zu probieren. Köstlich!

 

Ich erreiche die Gasse und lese das hölzerne Schild „Hexengasse“. Eine, wie ich später erfahren sollte, neue Attraktion auf dem Hansemarkt. Ich gehe durch das steinerne Rundtor und mein Blick fällt sofort auf einen Axtwerfer. Doch ich verharre nicht lange auf ihm, denn schon werde ich durch Musik abgelenkt. Ich riskiere also einen kleinen Blick auf meine nächste Station, ein Sextett mit mittelalterlichen Musikinstrumenten, um mich dann wieder dem Axtwerfer zuzuwenden. Dieser ist mit seiner Darbietung zwar gerade fertig geworden, doch für ein Foto war er gerne bereit, noch mal sein todbringendes Wurfinstrument zu schwingen. Er holt aus, trifft und zerteilt das Ziel kurzerhand in zwei Hälften – was habe ich für ein Glück und was für ein Glück, dass das Ziel nur ein Stück Holz war. Stolz präsentiert er mir die zerteilte Holzzielscheibe. Ich höre noch eine Weile den Musikanten zu, die im Mittelalter der Zunft der Barden angehörten und schlendere weiter.

 

 

Am nächsten Stand steht ein Schmied gerade vor erloschener Flamme und begutachtet sein Werk – einen stählernen Fleischerhaken. Ich bitte ihn für ein Foto, mir doch noch mal zu zeigen, wie er diesen geschmiedet hat. Natürlich mache er das für mich, sagt er mir und bewegt sich kurzerhand wieder auf seinen Feuertisch zu. Er entfacht die Schmiedeflamme aufs Neue und legt ein Stück Eisen daneben, welches das Äußere Erscheinungsbild eines langen, dicken Nagels hat. Das hier wird ein Fleischerhaken, so wie der, der da schon liegt, er zeigt auf das Werkstück, welches er zuvor begutachtet hat. Ich schaue es mir genau an und mache auch hiervon ein Foto. Dann geht es auch schon los: Er hält den langen, dicken Eisennagel, oder das, was so aussieht wie einer, mit einer Zange in die Flamme bis er rotgelb glüht, dann verdreht er die beiden Enden – ein Spiralenmuster entsteht. Wieder heizt er das Werkstück auf und bewegt sich diesmal zum Amboss – mit ein paar festen Schlägen biegt er das erste Ende um, dann wiederholt er das Aufheizen und biegt auch das zweite Ende um – fertig ist der Fleischerhaken. Ich bedanke mich und ziehe weiter.



Mein Weg führt vorbei an Zinnfiguren, Medaillen, Broschen, Kreuzen und einem kompletten Schachfigurenensemble – wieder hinaus auf die Straße. Eine kleine aber feine Tour durch die „Hexengasse“ – eine nette Idee, wie ich finde.

 

Wieder draußen angekommen begegnen mir zwei Holzstämme. Einer der drei Männer, die hier stehen, ist gerade damit beschäftigt, einen der Stämme zu entrinden und eckig zu schlagen. „Für Fachwerkhäuser“ entgegnet mir einer der zwei anderen auf Nachfrage „Früher war das so üblich, da hat man das noch so gemacht“. „Und heute macht man das doch sicherlich mit Maschinen, sieht bestimmt auch glatter aus!?“, vermute ich, doch mit meiner Vermutung liege ich falsch, denn es gibt wohl auch heute noch denkmalgeschützte Häuser, die Balken aufgrund von Sanierungsmaßnahmen benötigen, die handgeschlagen werden, wie ich weiter erfahre. Ist bestimmt nicht preiswert. Man stimmt mir zu – 3 Wochen hätten sie benötigt, zu dritt, für zwei Holzstämme. Da erübrigt sich mit Sicherheit die Muckibude.

 

Meine nächste Station ist ein Spinnrad. „Spinnen Sie?!“ fragt eine Zuschauerin. Das hat die Frau am Spinnrad bestimmt schon oft gehört. Sie nickt. Etwa hundert Mal heute schon. Ein Kind kommt dazu und möchte auch mal spinnen. Natürlich geht das, meint die Frau und zeigt dem Kind, wie man die Hände halten muss und wie das Spinnrad in Gang gesetzt wird. Voller Konzentration und mit Vorsicht spinnt sie los. Das ist Tradition und Geschichte zum anfassen!

 

Und damit nicht genug – nur wenige Meter weiter stehe ich vor einer Seilerei. Hier wird gezeigt, wie früher Kordeln geflochten wurden. Für ein paar Taler darf dann auch Jeder mal eine Kordel flechten – Farbwahl inklusive. Ein Junge möchte es probieren. Welche Farben er denn möchte – Schwarz, Rot, Gold, entgegnet er. Später erfahre ich von seiner Mutter, dass entweder Deutschlandfarben oder BVB zur Auswahl standen – ein echter Dortmunder also. Da gibt es dann auch gar keine Diskussion. Voller Stolz präsentierte er mir seine fertige Kordel. Klasse!

 


Ich schlendere weiter, vorbei an einer Zimmerei, einem Korbflechter – ich lausche einem Gespräch zwischen dem Korbflechter und einer Besucherin. Sie fragt ihn nach seinem Alter, leider kann ich aufgrund des hohen Geräuschpegels kaum etwas verstehen. So wird es auch mir ein Rätsel bleiben, wie alt der Mann in den Holzschuhen wohl sein mag. Körbe flechten tut er aber garantiert schon eine ganze Weile – gewiss mit Tradition in der x-ten Generation. Ein Original eben.

 

 

Ich komme wieder da vorbei, wo alles anfing – an dem Blumenstand. Jetzt habe ich etwas mehr Zeit und möchte natürlich auch von diesem Stand ein Foto. Ich frage höflich nach und erhalte auch hier die Erlaubnis, den wunderschön dekorierten Blumenstand mitsamt der dafür verantwortlichen Dekorateurin zu fotografieren. Diese macht ihrem Beruf alle Ehre und zupft hier und da für das Motiv noch ein bisschen zurecht – „Perfekt“, meint sie. Das darf aber nicht so steif wirken, denke ich, und warte bis eine Kundin kommt. Während die Beiden sich über mich und meine Kamera amüsieren, drücke ich einfach ab – bezaubernd!

 

Ich beschließe nun in der zweiten Standreihe wieder nach oben in Richtung Brunnen zu wandern und komme zuerst an einem für mich erst etwas befremdlich wirkenden Stand vorbei. Ich kann es nicht ganz zuordnen, was ich hier sehe. Dann fällt es mir ein: Naturdeko! Dazu muss man sagen, dass ich als in der Kunst der Dekoration absolut unbewanderter Mann nun mal nicht sofort darauf kommen kann, was hier angeboten wird. An den vielen Kisten, die hier mit allerlei getrockneten Blüten, Blättern, Früchten, Hölzern und weiteren Naturalia bestückt wurden, herrscht reges Treiben.

 

Ich gehe weiter und komme an einer Flachserei vorbei. Hier wird aus rohem Flachs, der zunächst gebürstet wird, am Ende durch den Webstuhl ein richtiges Stück Flachsstoff. Wieder was dazugelernt!

 

Ab jetzt wird es kulinarisch. Im Schnelldurchgang – denn mittlerweile wurde es doch schon etwas später und somit auch durch die herbstliche Jahreszeit bedingt etwas dunkler – absolviere ich die kulinarische Vielfalt des Hansemarktes. Meine erste Haltestelle: Gelees. Mit Alkohol und ohne. Wein-Gelees! Ich koste nach der Dame – lecker!

 

Dann gibt’s Senf. Ohne künstliche Aromen und Haltbarkeitsverlängerer. Direkt von der Schwerter Senfmühle. Da ich nicht so der Senfesser bin, lasse ich Jemand anderen für mich kosten – schmeckts? Und wie!

 

 

Dann zur Abwechslung ein unkulinarischer Zwischenhalt: Es geht um Wolle. Aber nicht im herkömmlichen Sinne. Auch hier bitte ich um ein Foto und werde richtig nett empfangen. Ich stelle ein paar Fragen und werde prompt ebenfalls um die Beantwortung einiger Fragen gebeten. Aber immer langsam und der Reihe nach: Was ein bisschen so anmutet wie ein Pelzmantel ist richtig weiche, fluschig-flauschige Wolle. Etwas ganz extravagantes und so ganz unbeschreiblich faszinierend. Sieht im ersten Moment etwas gewöhnungsbedürftig aus, ist aber – wenn man es denn auf sich zukommen lässt, und sich hiermit längere Zeit beschäftigt - nicht nur ein echter Hingucker, sondern zugegebenermaßen richtig chic! Eine Frage der Gewöhnung? Oder eher der Bereitschaft, sich diesem neuen Stil zu widmen? Egal was es auch sein mag, das Interesse der Besucher scheinen diese Kleidungsstücke magisch anzuziehen – eben so, wie die Kleidung selber – zum Anziehen und irgendwie magisch. Ich werde diese Kleidung jedenfalls für mich weiter im Hinterkopf behalten, denn es steckt wohl richtig viel Potential dahinter.

 

Zurück zur kulinarischen Abenteuertour: Über Öl, Pesto und Käse gibt es zwischendurch etwas für die Nase. Orientalische Harze und Duftöle – die Planung des Hansemarktes hätte nicht besser sein können, hier erlebt man wirklich mit allen Sinnen! Nächster Halt: Meckern! Denn hier geht es um Ziegen: Ziegenkäse und Likör mit Ziegenmilch. Auch hier komme ich nicht vorbei, ohne zu probieren! Der Ziegenkäse schmeckt wunderbar. Aber hier scheinen sich die Geschmäcker stark zu scheiden: Ziege ist eben nicht für alle was. Aber mir gefällt’s! Auch den Eierlikör finde ich nicht zum meckern – schmeckt eigentlich gar nicht nach Ziege!

 

Auch der nächste Halt ist wieder ein unkulinarischer: Es geht um’s Stricken. Sofort schießen mir Erinnerungen an meine Kindheit in meinen Kopf: „Da gibt es doch so ein Gerät, mit dem habe ich als Kind immer gestrickt, so eine Strickpuppe“ – „Strickliesel!“ ruft mir der Mann von diesem Stand in meine Gedanken. Genau! Die meinte ich! Und genau das gibt es hier zu sehen – allerdings in etwas größer und professioneller. Quasi ein „Stricklieselautomat“. Und auch hier kommen wieder die Kinder an die Reihe und können sich mit der großen Strickliesel einen kleinen Schal stricken. Toll!

 

Ich drehe mich um und möchte nun in der dritten Standreihe nach unten gehen, da erblicke ich wilde Tiere – allerdings stark gebändigt. Denn der 3-jährige Eber „Moritz“ wird wohl keinem mehr Angst einjagen, wie er da steht – ausgestopft. Die Tiere sind von Kindern umringt und werden staunend betrachtet und gestreichelt. „Ganz weich!“, meint eines der Kinder. „Wie süß!“, ein anderes und streichelt behutsam ein ausgestopftes Fuchsjunges. Ob sie das auch sagen würden, würde die Schar wilder Tiere noch leben? Wohl kaum. Aber so können Kinder wenigstens gefahrlos Kontakt mit den sonst scheuen Tieren aufnehmen. Begreifen auf die behutsame Art. So wird Natur greifbar und verkommt nicht vor dem PC oder dem Fernseher zu virtueller Unterhaltungsberieselung. Wollen wir hoffen, dass die Tiere in ihrer jetzigen Form noch diesem guten Zwecke dienen können und die Intention erfüllt wird. Die Zukunft wird es zeigen.

 

 

Auf dem Rückweg nochmals Tiere – diesmal aber lebendig. Eine Sauerei im positiven Sinne: Eine Sau säugt ihre 6, nein 7 Ferkel. Eines wurde von einem anderen verdeckt. 7 Ferkel sind es. Guten Appetit den Ferkeln!

 

Dann wird es wieder richtig kulinarisch. Über noch mehr Käse und noch mehr Käse wird es jetzt duftend. Ein rauchiger Geruch – Aal wird hier geräuchert! Ich mache schnell noch zwei Fotos und gehe weiter zu der Kutsche, die in unmittelbarer Nähe steht.

 

Eine junge Dame streichelt gerade eines der Pferde. Als ich näher komme, will sie gerade gehen. Ich bitte sie, das Pferd nochmals zu streicheln, fürs Foto, doch das Pferd will nicht mehr. Schade! Egal, auch so gibt die Kutsche ein schönes Motiv ab.

 

 

Dann stoße ich wieder auf das Sextett aus der Hexengasse. Sie scheinen gewandert zu sein. Sie spielen ihre Instrumente wie besessen. Drumherum ein großer Kreis aus Zuschauern. Manche tanzen. Ich versuche die Tänzer aufs Foto zu bannen – leider zu dunkel und man erkennt nicht wirklich viel. Nochmals schade!

 

Ich komme an Enten vorbei und stehe nun wieder unten. Diesmal beschließe ich in die andere Richtung weiter zu gehen. Denn auch hier gibt es noch einige Stände, die ich noch nicht gesehen habe. Der erste: Spirituosen. Beerenwein gibt es hier. Ich fotografiere schnell die Herrin der Beerenweine oder zumindest eine davon und gehe weiter.

 

Glockenläuten. Allerdings nicht von der Kirche, sondern von einem der Stände. Eine Attraktion: „Der Eierknacker“. Auf Holzstämmen sind in verschiedenen Abständen Eier aufgereiht. Der Werfer muss nun versuchen, die Eier zu treffen. Ein Kind möchte es versuchen – leider daneben. Macht nichts! Preise gibt es trotzdem. Der Mann gibt dem kleinen Mädchen und ihrem Bruder einen Glücksstein und ein kleines Glücksei. Glückwünsch!

 

 

 

An einem Drehteller sitzt ein Mann und dreht einen Lehmkrug. Auch ihn bitte ich um ein Foto. Lächelnd schaut er in die Kamera und ich drücke ab. Er reicht mir noch schnell eine seiner Visitenkarten inklusive Lehmecke und schon bin ich weiter.

 

Am nächsten Stand sitzt wieder ein Mann. Doch dieser hämmert mit einem kleinen Hammer und einem Musterstößel Verzierungen in Messingschalen. Staunend haben sich einige Kinder vor dem Mann versammelt. Gespannt schauen sie ihn an und merken gar nicht, wie ich mit meiner Kamera Fotos mache, so spannend ist es.

 

Dann zischt und faucht es – ein Gasbrenner. Hier formt und schweißt Jemand Messingtiere. Einen Vogel an einer Tränke. Auf seinem Stand stehen noch weitere Tiere neben anderem Kunsthandwerk. Auch er ist voller Freude am Werken.

 

Mein darauf folgender Halt kostete mich wieder Überlegungskraft – was wird hier angeboten? Richtig! Keksformen für z.B. Spekulatius. In die Holzformen wird der Teig gepresst – so entstehen die bekannten Spekulatius-Bauern und Bäuerinnen!

 

 

Dann wird es wieder orientalisch: Bauchtanzgürtel, Ketten, Duftöle und Gewänder, Shishas. Düfte aus 1001 Nacht. Direkt daneben orientalische Lampen und Räuchergut. Öllampen. Mittlerweile gefällt es mir, dass ich so planlos über den Hansemarkt gegangen bin, denn durch die späte Uhrzeit stimmt jetzt erst die Atmosphäre. Überall liegen, stehen und hängen jetzt leuchtende Kerzen – eine grandiose Stimmung macht sich breit! 

 

Zur Stimmung trägt natürlich auch der Biermacher bei, vor dessen Stand sich jetzt einige Kunden vorgefunden haben. Wie bereits weiter oben schon erwähnt: Planungstechnisch super gelungen!

 

Ich drehe mich wieder in Richtung Reinoldikirche und sehe, wie in einer Schmiede gerade ein Kind am Schmiedetisch sitzt und das Feuer entfacht. In einer Glocke vor der Reinoldikirche hat sich Jemand versteckt. Ich greife ein letztes Mal zu meiner Kamera. Ein Blitz erleuchtet die Nacht. Ich bedanke mich und mache kehrt. Was für ein Erlebnis! Wie viele Eindrücke! Jetzt fühle auch ich mich ein klein wenig so, wie ein Kind unter einer großen Glocke, welches durch einen kleinen Riss darin, die Schönheit des Ganzen erfahren durfte. Danke lieber Hansemarkt für dieses unvergessliche Erlebnis!